Operationsmeldung
Verantwortlich: Patricia Kaluza (BW), Peter Mazuch (HH), Daria Olm (NW), Sven Orminski (MV)
Eigenschaften
Die Operationsmeldung stellt eine der drei Therapiemeldungsarten dar und ist bei den meisten Tumorerkrankungen der erste wesentliche Therapieschritt oder dient sogar der Diagnosestellung. Für die Meldung an das Krebsregister stehen die tumortherapeutischen Operationen im Vordergrund. Alle tumorspezifischen Erst- und Folgetherapien müssen ans Krebsregister gemeldet werden.
Jede Operation, die zur Entfernung (Resektion), Zerstörung (Destruktion) oder Verkleinerung (Reduktion) von Tumorgewebe führt, ist mit einer OP-Meldung ans Register zu dokumentieren.
Die Meldepflicht liegt bei der durchführenden Klinik/Praxis.
Es sind immer möglichst vollständige Angaben zur Operation und zum Tumor zu machen.
Merkmale und Ausprägungen
ID (oBDS) | Merkmal | Ausprägungen | Beschreibung |
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13.01 | Intention der Operation | K = kurativ | Die Angabe richtet sich nach dem Ziel der Operation, das zum Behandlungsbeginn verfolgt wurde. kurativ: Eine Behandlung in kurativer Absicht verfolgt das Ziel einer langfristigen und vollständigen Heilung. palliativ: Wenn eine vollständige (kurative) Heilung nicht mehr möglich ist. Die palliativen Maßnahmen dienen der Linderung der Symptome und der Verbesserung der Lebensqualität. diagnostisch: Maßnahmen, die der Feststellung/Sicherung einer Diagnose dienen Revision/Komplikation: Revision/Komplikationen: Erneute Operation zur Behandlung von Komplikationen nach einer Operation. Hinweis: Sonstiges: Wenn keine der spezifischen Ausprägungen zutreffen. fehlende Angaben: Diese Ausprägung ist möglichst nicht zu verwenden, auch nicht als Platzhalter oder Füllwert. |
13.02 | OP Datum | TT.MM.JJJJ | Ein exaktes (taggenaues) Datum ist anzugeben. |
13.03 | OPS | OPS (5-*) | Gibt an, welche Operation durchgeführt wurde. Es ist so spezifisch wie möglich zu verschlüsseln. Bitte geben Sie einen endständigen ( inkl. Subklassifikationen) OPS-Code an. Bei Operationen an paarigen Organen ist die Seitenlokalisation immer mit anzugeben. Liste der für die Krebsregister relevanten OPS-Kodes: |
13.04 | OPS Version | Version JJJJ | Version gemäß offizieller Bezeichnung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Es ist die zum OP-Zeitpunkt aktuelle OPS-Version zu verwenden. |
13.05 | OP Komplikationen | N = nein | Gibt an, ob eine oder keine Komplikation, bzw. welche Komplikation aufgetreten ist. Alle beobachteten OP-Komplikationen sind anzugeben, Komplikationen, die im Auswahlfeld nicht aufgelistet sind, müssen ebenfalls angegeben werden. Diese sind zu verschlüsseln nach ICD-10 GM, Kapitel XIX, Abschnitt T80-T88: Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen und medizinischer Behandlung, anderenorts nicht klassifiziert |
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22.01 | Operateur | Abhängig von Kooperationsvereinbarung und landesrechtlicher Zulässigkeit. | Die Meldepflicht der Angabe des Operatuers ist unterschiedlich in den Landeskrebsregistern geregelt und kann im Umsetzungsleitfaden unter „Landesspezifische Regelungen“ eingesehen werden.
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Residualstatus
ID (oBDS) | Merkmal | Ausprägungen | Beschreibung |
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10.01 | Beurteilung des lokalen Residualstatus nach Abschluss der Operation
| R0 | Lokale Beurteilung der Residualklassifikation nach Resektion, bezieht sich auf das, was reseziert wurde, meist Primärtumor, aber z. B. auch Lebermetastasen, wenn nur diese entfernt wurden und dabei nicht am Primärtumor operiert wurde. R0 : Tumorgewebe ist weder makroskopisch noch mikroskopisch nachweisbar R1: mikroskopisch nachweisbare Tumorreste R2 : makroskopisch ( mit bloßem Auge) nachweisbare Tumorreste R1 (is): In-Situ- Rest R1 (cy+): cytologischer Rest RX : Vorhandensein von Residualtumor kann nicht beurteilt werden U: Residualtumorstatus ist nicht bekannt In der Gesamtbeurteilung des Residualstatus wird die Information zu allen evtl. vorhandenen Tumorresten zusammengefasst. Der Gesamtresidualstatus sollte nicht kleiner als |
10.02 | Gesamtbeurteilung des Residualstatus | R0 |
Beispiel
Gleichzeitige Operation des Primärtumors und einer Metastase mit R1-resezierter Lebermetastase bei R0-reseziertem kolorektalen Karzinom
R- lokal bezieht sich vorwiegend auf den Primärtumor, deshalb soll R0 dokumentiert werden. Die R1-resezierte Lebermetastase kann über “R-Status global” dokumentiert werden.
Bei einer alleinigen Metastasenresektion kann dieser Status im lokalen Residualstatus dokumentiert werden.
ICD-10 | Residualstatus lokal | Residualstatus gesamt |
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C18.- | R0 | R1 |