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Für Melder kann es wichtig sein, Vitalstatusangaben zu gemeldeten Patienten zu bekommen. Sobald ein Patient nicht mehr in der eigenen Einrichtung behandelt wird, ist es schwierig, an Informationen über den weiteren Verlauf, beispielsweise für die Berechnung von Überlebenszeiten zu kommen. Sofern ein aktives Follow-up betrieben wird, führen unnötige Anfrage zu mittlerweile verstorbenen Patienten bei weiterbetreuenden Ärzten oder gar Angehörigen zu Irritationen.

Es geht dabei sowohl um die Übermittlung von Sterbeinformation als auch der letzten beobachteten Lebt-Information, sofern die Person noch nicht verstorben ist. Dabei wird ein Best-of übermittelt, also die gegebenenfalls zusammengefasste Information aus unterschiedlichen Quellen (klinische Meldungen, Melderegister, Leichenschauscheine, RüD).

Solche Anfragen werden auf unterschiedliche Art und Weise bereits jetzt, teilweise individuell, von Krebsregistern beantwortet. Um den Herstellern von meldenden Systemen die Möglichkeit zu geben, die Übermittlung solcher Daten standardisiert einheitlich zu verarbeiten, wird in diesem Dokument ein definiertes Format festgelegt. Ziel ist, dass alle Krebsregister fortan eine einheitliche Schnittstelle zur Rückmeldung verwenden.
In Abhängigkeit von landesspezifischen Regelungen kann es sein, dass nicht alle Felder gefüllt werden können oder dürfen. Diese Felder werden leer übermittelt, also nicht einfach weggelassen, weil ein Weglassen wiederum landesspezifische Änderungen erforderlich machen könnte. Jedes Land sollte auf separatem Weg beschreiben, welche Felder übermittelt werden.

Umgekehrt kann natürlich auch nicht von den Empfängern / den implementierenden Tumordokumentationssystemen erwartet werden, dass alle Felder implementiert werden.

Abgrenzung

Es geht hier um patientenbezogene Informationen. Die Erkrankung spielt keine Rolle. Krankheitsbezogene Rückmeldungen wie zum Beispiel Tumorstatusinformationen werden gesondert gehandhabt und in einem weiteren Schritt definiert.

Auch das Erstellen dieser Informationen, wie die Unterdrückung überflüssiger Rückmeldungen durch das Berücksichtigen bereits übermittelter Informationen, sind nicht Gegenstand dieses Dokuments.

Format

Encoding der Daten

  • CSV mit Semikolon als Feldtrenner und doppelten Anführungszeichen als Einschlusszeichen für Zeichenfelder, die Feldtrenner enthalten können

  • Encoding ISO-8859-1 oder UTF-8 (Umlaute kommen nicht vor)

  • Feldnamen in Spaltenüberschriften, Reihenfolge für automatisierte Verarbeitung egal, aber für manuelle Sichtung empfehlenswert wie angegeben

  • Pro Patient (Patient_ID) eine Zeile (Best-of)

Dieses Format kann von Tabellenkalkulationsprogrammen im Allgemeinen leicht eingelesen werden.
Das Auslesen im beispielsweise EXCEL-Format ist insbesondere wegen der teilweise willkürlichen Darstellung von Datumsangaben ausdrücklich nicht vorgesehen.

Inhalte

Wenn die Person verstorben ist, sind das Sterbedatum und soweit zulässig und vorhandenen Daten die übrigen todesbezogenen Daten zu füllen. Wenn nicht das Letzte_Info_Datum.

ICD-Versionen sind hier generell unerheblich. Als Format ist die ICD wie im oBDS das Format definiert ist, zu übermitteln.

Feldname

Muss / Kann

Erläuterung

Patient_ID

M

ID, unter der Melder den Patienten übermittelt hat (Attribut Patient_ID im oBDS)

Sterbedatum

K

Format dd.mm.yyyy

Sterbedatum_Genauigkeit

K

In manchen Registern könnte es nur erlaubt sein, das Sterbedatum ungenau weiterzugeben oder es liegt dort nur ungenau vor

E = exakt (entspricht taggenau)

T = Tag geschätzt (entspricht monatsgenau)

M = Monat geschätzt (entspricht jahrgenau)

V = vollständig geschätzt (genaue Angabe zum Jahr nicht möglich)

Tod_tumorbedingt

K

J(a)/N(ein)/U(nbekannt) entsprechend des oBDS

Unmittelbare_Ursache_ICD_1

Unmittelbare_Ursache_ICD_2

K

Gemäß Leichenschauschein Todesursache Ia

Vorangegangene_Ursache_ICD_1 Vorangegangene_Ursache_ICD_2

K

Gemäß Leichenschauschein Todesursache Ib

Grundleiden_ICD_1

Grundleiden_ICD_2

Grundleiden_ICD_3

Grundleiden_ICD_4

K

Gemäß Leichenschauschein Todesursache Ic

Im Basisdatensatz ist derzeit lediglich die Übermittlung des Grundleidens vorgesehen. Hinsichtlich der Beurteilung der Krebs-Tod-Relation ist das die Minimalvariante. Es steht dem Register frei, im Rahmen des Best-of vom Leichenschauschein abweichende ICDs einzusetzen, wenn diese den Sachverhalt besser treffen.

Sollten in extremen Fällen vier Felder nicht ausreichen, alle Grundleiden abzubilden, sind eindeutig tumorrelevanten Diagnosen zu bevorzugen. Letztlich zeigt das Vorliegen mehrerer Einträge die Komplexität des Falls an.

Stigmatisierende ICDs aus dem Nicht-Tumorbereich können gegebenenfalls mit einer Ersatz-ICD, die zu beschreiben ist, ersetzt werden.

Andere_Erkrankung_ICD_1

Andere_Erkrankung_ICD_2

K

Gemäß Leichenschauschein Abschnitt II

Letzte_Info_Datum

K

Sofern der Patient nicht als verstorben registriert ist

Format dd.mm.yyyy

Das Datum des letzten beobachteten Zeitpunkts, zu dem der Patient gelebt hat. Das können beispielsweise auch Therapieende-Angaben sein oder ein Treffer in einem Meldeamtsabgleich sein. Ersatzdatumsangaben basierend auf fehlenden Leichenschauscheininformationen  nach abgeschlossener Verarbeitung eines Jahrgangs sind nicht zulässig.

Letzte_Info_Datum_Genauigkeit

K

Siehe Sterbedatum_Genauigkeit

Beispieldaten

Patient_ID;Sterbedatum;Sterbedatum_Genauigkeit;Tod_tumorbedingt;Unmittelbare_Ursache_ICD_1;Unmittelbare_Ursache_ICD_2;Vorangegangene_Ursache_ICD_1;Vorangegangene_Ursache_ICD_2;Grundleiden_ICD_1; Grundleiden_ICD_2;Grundleiden_ICD_3;Grundleiden_ICD_4;Andere_E rkrankung_ICD_1;Andere_Erkrankung_ICD_2;Letzte_Info_Datum;Letzte_Info_Datum_Genauigkeit 
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