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Autorenschaft: Jeanett Eiber, Jeannette Opitz, André Quaas, Thorsten Wicker

Die Therapien des Bronchialkarzinoms werden entsprechend der S3-Leitlinie grob in zwei Gruppen, nach kleinzelligen (SCLC) und nicht kleinzelligen (NSCLC) aufgeteilt. Sie unterscheiden sich in diesen beiden Hauptgruppen dann weiter nach UICC-Stadium und genetischen Varianten (Mutationen, Fusionen etc.) in ihrer Komplexität und Multimodalität. Sie können aufgrund individueller Umstände, wie Patientenwunsch, Lebensumstände, Verfügbarkeit u.v.m., von den Leitlinienvorgaben abweichen.

Alle Therapie Meldungen müssen entsprechend der Tumorzuordnung gemeldet werden. Die Seitenangabe ist daher bei Lungentumoren verpflichtend. Bei simultanen Tumoren, muss die jeweilige Therapie nur dem oder den jeweiligen Tumorerkrankungen(en) zugeordnet und gemeldet werden, für die diese Therapie angeordnet und durchgeführt wurde. Das bedeutet auch, dass bei Therapien ggf. entsprechend mehrfach gemeldet werden müssen, wenn sie bei mindestens zwei Tumorerkrankungen indiziert sind.

Operation

Die Übermittlung der korrekten OPS-Codes ist zur Beschreibung und Zählung des operativen (Primär-)Falls relevant.

Hier finden sie die allgemeinen Informationen zu Operationsmeldung.

Spezifische OPS-Codes zur Resektion / Destruktion / Reduktion des Primärtumors und regionärer Lymphknoten

OPS-Code

OPS-Text

Segmentresektion (ohne / mit Entfernung einzelner Lymphknoten oder radikaler Lymphadenektomie) Residualstatus

5-323.*

Segmentresektionen und Bisegmentresektionen der Lunge

Lobektomie (ohne / mit radikaler Lymphadenektomie)

5-324.*

Einfache Lobektomien und Bilobektomien der Lunge

5-325.*

Erweiterte Lobektomien und Bilobektomien der Lunge

Pneumoektomie (ohne / mit / inkl. radikaler Lymphadenektomie)

5-327.*

Einfache (Pleuro)Pneum(on)ektomien

5-328.*

Erweiterte (Pleuro)Pneum(on)ektomien

Weitere tumorresezierende Prozeduren

5-320.*

Exzisionen und Destruktionen von erkranktem Gewebe eines Bronchus (ohne Lymphadenektomie)

5-321.*

Andere Exzisionen und Resektionen eines Bronchus (ohne Lymphadenektomie)

5-322.*

Atypische Lungenresektionen (ohne / mit Entfernung einzelner Lymphknoten oder radikaler Lymphadenektomie)

5-329.*

Andere Exzisionen an Lunge und Bronchus (ohne Lymphadenektomie)

Gesonderte Lymphadenektomie im Rahmen eines weiteren oder eines einzelnen operativen Eingriffs Residualstatus

5-401.*

Exzision einzelner Lymphknoten und Lymphgefäße: 5-401.2* Mediastinal, offen chirurgisch, Mediastinal, thorakoskopisch, 5-401.d* Peribronchial, offen chirurgisch, 5-401.e* Peribronchial, thorakoskopisch

5-402.*

Regionale Lymphadenektomie: 5-402.c Mediastinal, offen chirurgisch, 5-402.d Mediastinal, thorakoskopisch, 5-402.e* Peribronchial, offen chirurgisch, 5-402.f* Peribronchial, thorakoskopisch

5-404.*

Radikale (systematische) Lymphadenektomie als selbständiger Eingriff: 5-404.1 Mediastinal, offen chirurgisch, 5-404.8 Mediastinal, thorakoskopisch, 5-404.j* Peribronchial, offen chirurgisch, 5-404.k* Peribronchial, thorakoskopisch

5-407.*

Radikale (systematische) Lymphadenektomie im Rahmen einer anderen Operation: 5-407.1* Mediastinal, offen chirurgisch, 5-407.5* Peribronchial

Anwendung eines OP-Roboters

5-987.*

Komplexer OP-Roboter, Roboterarm, Miniaturroboter

Sonderfall: Tumorresezierende Verfahren im Rahmen einer Bronchoskopie am Beispiel der APC (Argon-Plasma-Koagulation) bei Bronchoskopie1

Die Argonplasmakoagulation (APC) ist eine Methode, um Blutungen oder Tumoren zu behandeln. Dabei wird ein dünner Schlauch mit einer Elektrode und einem Argongasanschluss bronchoskopisch eingeführt. Das Argongas bildet einen Stromkreis zwischen der Elektrode und dem Zielgewebe, das dadurch erhitzt und verödet wird. Die Gewebezerstörung ist geringer als bei anderen Verfahren, die das Gewebe verdampfen. Die Kodierung der Thermokoagulation erfolgt an der 6. Stelle des OPS-Codes.

Die Kodierung hierzu: 5-339.21 Andere Operationen an Lunge und Bronchien: Destruktion von erkranktem Lungengewebe: Durch thermische Dampfablation, bronchoskopisch

Die zusätzliche Codes (1-430) für Endoskopie (Bronchoskopie) sowie die Endosonographie (z.b EBUS) sind nicht zu übermitteln.

Kombinierte Radiochemotherapie

Die Kombination von Strahlentherapie mit der medikamentösen Tumortherapie (Verwendung radiosensibilisierender Substanzen) ist sowohl in der Meldung zur Strahlentherapie, dort zur Applikationsart Perkutan (P) mit “Ja” (mit Chemotherapie/Sensitizer) oder “Nein” (ohne Chemotherapie/Sensitizer), als auch als gesonderte Meldung zur systemischen Therapie mit Angabe zur Substanz vom jeweiligen Leistungserbringer zu melden.

Strahlentherapie

Bestrahlung des Primärtumors (Zielgebietsschlüssel 2021)

Zielgebietsschlüssel

Zielgebiet

3.4

Lunge (r, l)

3.6

Mediastinum (mediastinaler Lymphabfluss ist in Nummer 9 zu kodieren)

Bestrahlung des regionären Lymphabflusses (Zielgebietsschlüssel 2021)

Zielgebietsschlüssel

Zielgebiet

9.2

Supra-/infraclavikuläre Lymphknoten (r, l)

9.5

Mediastinale Lymphknoten

9.6

Hiläre Lymphknoten

Hinweis: Bei Zielgebieten, die durch "(r, l)" gekennzeichnet sind, ist eine Seitenangabe Pflicht.
r = rechts
l = links

Boost

Ein Boost ist entsprechend der Durchführung zu dokumentieren.

siehe Strahlentherapie

Indikation bei kleinen Tumoren

Bei allgemein oder funktionell inoperablen Patienten mit einem NSCLC Stadium I und IIA soll eine stereotaktische Strahlentherapie der Lunge erfolgen.

Diese wird einzeitig oder in wenigen Fraktionen mit hoher Einzeldosis kurativ intendiert durchgeführt.

Nach R1/2-Resektionen soll eine additive Bestrahlung erfolgen, wenn keine Nachresektion erfolgen kann.

Indikation bei lokal fortgeschrittenen Tumoren:

Kurative normofraktionierte Radiochemotherapie mit Cisplatin+ Vinorelbin bei NSCLC bzw. Cisplatin + Etoposid bei SCLC.

Die Therapie richtet sich auch nach der weiteren Differenzierung des N2-Stadiums. Deshalb ist die Robinson-Klassifikation unbedingt zu dokumentieren.

prophylaktische Schädelbestrahlung bei SCLC (Zielgebietsschlüssel)
Schädel ≠ Schädelknochen, sondern Gehirn

dient der Reduktion der Entwicklung von Hirnmetastasen, wird in der Regel mit 15 x 2 Gy bis 30 Gy durchgeführt, wenn die vorausgegangene

Bestrahlung gut angesprochen hat (Remission), d. h. es gibt ein Zeitfenster zwischen Radiochemotherapie des Lungentumors und der prophylaktischen

Ganzhirnbestrahlung. Wird bei der Ganzhirnbestrahlung eine Dosis von 15 x 3 Gy verwendet, liegt eine cerebrale Metastasierung vor.

Zielgebietsschlüssel

Zielgebiet

1.1

Ganzhirn

Bestrahlung von Metastasen (Zielgebietsschlüssel typischer Metastasenlokalisationen)

üblicherweise bei Metastasierung an Knochen, ZNS, …

Brachytherapie

Es können auch endobronchiale Brachytherapie in HDR-Technik durchgeführt werden, z.B. als Boost, bei Rest-/Rezidivtumor oder auch palliativ zur Symptomkontrolle.

Systemische Therapie

Systemische Therapie

Überblick der Zytostatika für NSCLC und SCLC, der Antikörper einzeln und in Kombination mit Chemotherapie beim Lungenkarzinom:

Therapiealgorithmen

Quelle:

1 Kodierhilfe: Bronchoskopie mit EBUS-TBNA und TBB » medconweb.de - Fachportal Medizincontrolling 2024, Stand: 12.2.24

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