Modul: Malignes Melanom
Status der Validierung | ||||||||||||||
BW | BY | BB | HB | HH | HE | MV | NI | NW | RP | SL | SN | ST | SH | TH |
Allgemeines
Das Modul zum malignen Melanom ist bei den ICD-10-Codes C43.- (Bösartiges Melanom der Haut), D03.- (Melanoma in situ) sowie bei invasiver oder in situ Morphologie gemäß ICD-O mit den Codeanfängen 872-879 zu dokumentieren. Dies umfasst auch Melanome der äußeren Genitalorgane mit den ICD-10-Codes C51.0 (Bösartige Neubildung der Vulva), C60.- (Bösartige Neubildung des Penis) und C63.2 (Bösartige Neubildung des Hodensacks) sowie die entsprechenden in situ-Kategorien D03.8 (Melanoma in situ der Vulva/des Penis/des Hodensacks).
Nicht relevant sind Melanome der Schleimhäute (z. B. im Bereich des Nasen-Rachen-Raums oder Anorektums) sowie Melanome der Aderhaut des Auges (C69.-).
Die Dokumentation sollte je nach Vorliegen der entsprechenden Informationen zur Diagnose, den Meldeanlässen der operativen Therapien oder im Verlauf sowie deren pathologischen und labortechnischen Begutachtungen erfolgen.
Merkmale und Ausprägungen
ID (oBDS) | Merkmal | Ausprägungen | Meldeanlass | Beschreibung |
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MM1 | Sicherheitsabstand Primärtumor | (n) = Abstand in mm -1 = nicht zu beurteilen 0 = kein Abstand | Diagnose Operation Pathologie | Der endgültige kumulative Sicherheitsabstand ist nach definitiver operativer Versorgung anzugeben. Es soll die sichere Untergrenze dokumentiert werden. Ein Abstand von 0 mm entspricht einer lokalen R1- oder R2-Resektion bzw. einer randständigen Untergrenze.
Für situ-Melanome wird ein Sicherheitsabstand von 5 mm empfohlen [2,3]. Beispiel:
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MM2 | Tumordicke | Zahl mit einer Kommastelle mit kaufmännischer Rundung ab 0,x5 ab oBDS-XML 3.0.4:
| Diagnose Operation Pathologie | Die Berechnung des Sicherheitsabstands bei kurativer radikaler Exzision basiert auf der Tumordicke, um das Risiko lokaler Rezidive zu minimieren [3]. Diese Angabe erfolgt unabhängig vom T-Stadium und der Breslow-Klassifikation.
Empfohlene Plausibilitätsgrenzen: mind. 0,1 mm und max. 10 mm |
MM3 | LDH | Zahl; LDH-Wert in U/l | Diagnose (bei primärer Metastasierung innerhalb der ersten 3 Monate) Verlauf (bei nachfolgender Metastasierung) | Laktatdehydrogenase (LDH) ist ein Enzym, das eine wichtige Rolle im Zellstoffwechsel spielt. Erhöhte LDH-Werte im Serum können auf Zellschäden hinweisen und sind ein wichtiger prognostischer Marker für das maligne Melanom [4,5].
In der UICC-Klassifikation [6] wird der LDH-Wert entsprechend der Einstufung der M-Kategorie als geklammertes Suffix angegeben: (1) für erhöhte LDH-Werte oder (0) für normale LDH-Werte. Beispiel:
Bei asymptomatischen Patienten (ohne Anzeichen einer Krankheitsprogression oder Metastasierung) muss der LDH-Wert nicht erhoben werden [4]. |
MM4 | Ulzeration | J = Ja | Diagnose Operation Pathologie | Eine Angabe zur Ulzeration muss nur für die T-Kategorie “pT1b” erfolgen, da für diesen Wert keine eindeutige Zuordnung möglich ist.
Diese Angaben sind wichtig für die Prognose und Staging des malignen Melanoms, da das Vorhandensein einer Ulzeration mit einer schlechteren Prognose assoziiert wird [7]. |
Quellen |
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[1] Leitlinienprogramm Onkologie (2020). S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms, Version 3.3, S. 44. [2] Leitlinienprogramm Onkologie (2020). S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms, Version 3.3, S. 46. [3] Leitlinienprogramm Onkologie (2020). S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms, Version 3.3, S. 215. [4] Leitlinienprogramm Onkologie (2020). S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms, Version 3.3, S. 59. [5] https://www.pschyrembel.de/Laktatdehydrogenase/K0CGE/doc/ [6] TNM Supplement : A Commentary on Uniform Use (S.69), 5th edition, edited by Christian Wittekind, et al., John Wiley & Sons, Incorporated, 2019, S.187. [7] Leitlinienprogramm Onkologie (2020). S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Melanoms, Version 3.3, S. 51. |